WESTBURY TRACK-2


(Snr. 1050080)

Es fing damit an, dass ich eigentlich einen fretless Bass (eigentlich sogar Upright) mal ausprobieren wollte. Nun stehen die nicht an jeder Ecke herum. So kam ich auf die Idee vielleicht erst mal einen fretless E-Bass auszuprobieren. Da der Gebrauchtmarkt für Fretless nicht so groß ist (und die Preise meist auch höher sind), kam ich auf die Idee,  einen gebrauchten Bass umzubauen.

Westbury Track-2 mit neuem tortoise-Griffbrett nach der Restaurierung

Also Augen auf bei Ebay und nach geeigneten Kandidaten Ausschau gehalten.

 

In der Beschreibung stand :
Das Teil stehet schon lange in der Ecke und ist nicht mehr benutzt worden (ca 10J.). Die oberste Saite fehlt (müssen aber warscheinlich eh alle neu aufgrund des Alters). Das Teil hat ein paar kleine Lackschäden.

Westbury Track-2 vor der Restaurierung

 


Als er ankam, fehlte nicht nur eine Saite, die Brücke war verbogen und eine Dilletant hatte einen weiteren Tonabnehmer völlig unfachmännisch eingebaut.

Einer der Splitcoil-PUs war dadurch kurzgeschlossen, Der Platz im Body war herausgehackt!!! Das Pickguard war total hin.

Westbury Track-2 mit 'Umbau-Schaden'
Hier der Body (schon mit neuer Brücke und Saiten) mit dem hässlichen Loch und dem ruinierten Pickguard.

Also erstmal provisorisch ausprobiert, ob die Splitcoils es noch taten. Und man glaubt es kaum, das Teil gab Töne von sich.

Also entschied ich mich zur Instandsetzung:

 

 

Eine Brücke zu bekommen war garnicht so einfach. Die Frage war,  passen eventuell die Brücken, die auf den EB - Bässen von EPIPHONE oder GIBSON sitzen???

Hier konnte mir das keiner sagen. Keiner hatte mehr solche Brücken am Lager. Und mir wurde von langen Lieferzeiten für Ersatzteile bei GIBSON/EPIPHONE berichtet.

Also wieder EBAY durchforstet. In USA verkaufte jemand genau die 3-Punkt-Brücke, die ich brauchte zu einem erträglichen Kurs (Made in Japan / mit Porto so ca. 45 Eur.). Und die passte sogar.

Als sie montiert war und neue Saiten drauf waren, stellte sich heraus, dass der Bass einen richtig schönen Ton mit einem sehr langen Sustain liefert:-)

Das gefiel mir so gut, dass ich es nicht übers Herz brachte, dem Bass nun die Frets herauszuziehen um ihn bundlos zu machen.

Also baute ich als Übergangslösung erst einmal aus ALU-Blech ein Schlagbrett, dass die 'Wunden' im Body zunächst überdeckte.

Da der Hals nicht verzogen war, war das Einstellen von Saitenlage und Oktavreinheit nun ein Kinderspiel.

Und ich habe nun richtig Spass mit dem Bass. Früher dachte ich immer, wenn Leute darüber diskutierten, welches Holz welchen Ton macht, die spinnen doch. Aber man lernt ja nie aus. Selbst ich höre hier inzwischen Unterschiede. Der Track-2 ist aus Kastanienholz, mein OLP Musicman aus Linde, mein KAY aus schichtverleimten Ahorn und mein J&D Jazzbass aus Erle. Und so langsam merke auch ich die Unterschiede im unverstärken Klang und im Schwingungsverhalten.

Kurzgesagt, der Track-2 klingt mit den orginal PU's (sie sollen von DiMarzio sein) total gut und hat Sustain ohne Ende.

Die elektrische Schaltung (Splitcoil seriell -parallel; Regelung Ton / Lautstärke) kann man hier sehen.

Ich habe ihm jetzt noch ein schöneres Pickguard in 'Tortoise Rot', ähnlich dem Orginal, angepasst. Und ich finde damit kann man sich wieder sehen lassen :-)

 

 Westbury Track-2 mit Alu-SchlagbrettWestbury Track-2 mit neuem tortoise-Griffbrett nach der Restaurierung

Westbury Track-2 mit neuem tortoise-Griffbrett nach der Restaurierung

Technische Informationen zu meinem WESTBURY TRACK-2

  • Der Body ist aus Kastanie.
  • Der dreistreifige und geschraubte Hals ist aus Ahorn
  • Das Griffbrett ist aus Palisander (Rosewood) oder helles Ebony.
  • Pearl-Dot-Inlays auf den Griffbrett und seitlich auf den Griffbrettkanten
  • Body und Hals und Kopfplatte sind deckend schwarz lackiert.
  • Die Kopfplatte trägt die Aufschrift "Westbury" und das Logo
    auf der Abdeckung der Halseinstellschraube steht die Typenbezeichnung 'TRACK-2'
  • Die Mensurlänge ist 86cm (34'').
  • Die Halsbreite am Sattel beträgt 40 mm
  • Die Halsbreite am 12.Bund beträgt 56,8 mm
  • 20 Bünde
  • Die Split-Coil-Tonabnehmer im Preci-Style, die einen genialen Ton liefern, sollen von DiMarzio sein
  • Zur Tonregelung stehen 1 Volumen- und 1 Ton-Regler zu Verfügung. Weiterhin gibt es einen Umschalter, mit dem man die Tonabnehmerspulen seriell oder parallel schalten kann.
  • Die Hardware ist verchromt, auf den Stimm-Mechaniken im Kluson-Stil ist das Westbury-Logo und
    die Brücke ist eine massive Guss-Brücke im Gibson-3-Point-Style.
  • Beschriftung der Halsbefestigungsplatte:
    1050080
    Made in Japan
  • Ich habe dann noch verchromte Security-Locks nachgerüstet.

Der Westbury wurde übrigens in Japan bei Matsumoku gebaut

Bei WIKIPEDIA war in englisch folgendes zu lesen:
Matsumoku produzierte Gitarren , oder Gitarrenteile für Vox, Guyatone, FujiGen Gakki, Kanda Shokai (Greco), Hoshino Gakki, Nippon Gakki (Yamaha,) Aria und Norlin (Mutterfirma von Gibson.) Die amerikanische Firma Unicord ließ bei Matsumoku ihre meisten Univox und Westbury Gitarren bauen. Die St. Louis Music Company importierte von Matsumoku gebaute Electra Gitarren. J. C. Penney verkaufte von Matsumoku produzierte Skylark Gitarren über ihre Versandhausabteilung. Matsumoku baute viele frühe Greco Gitarren, ebenso wie Vantage, Westminster, Cutler, Lyle, Fell, and no-name Kopien von Gibson and Fender Gitarren und Bässe. Auch Washburn Guitars ließ von 1979 bis 1985 seine meisten Gitarren bei Matusmoku bauen.

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